Katzhagen - Modellbauabteilung


LGB 38670 / RhB As 1171 "Star[c]kes Stück" redesign


Oder: Die Moebel gekauft, bevor das Haus stand...

Als der Wagen im Jahr 2003 auf den Markt kam, begeisterte mich das Interieur wenig, da es in keinster Weise dem Vorbild entsprach und ich sah damals (wenig vorausschauend) von einem Kauf ab. Begeistert von Christian Fesls Initiative, eine entsprechende Inneneinrichtung zur Verfuegung zu stellen, bestellte ich diese umgehend und machte mich auf die Suche nach einem LGB 38670, welche recht schnell erfolgreich endete.

Das Vorhaben blieb nicht unentdeckt und noch bevor die Arbeiten begannen war klar, ich wuerde zwei dieser Wagen umbauen...

Ein Klick auf die folgenden Bilder oeffnet eine jeweils groessere Ansicht.

Begonnen wurde mit dem Bau einer Konstantstromversorgung fuer die neue, dem Vorbild entsprechende Innenbeleuchtung.

Die alte Platine wurde entfernt, die neue dient als Versorgung fuer die Beleuchtung mit 15 LEDs.

Umbau der Deckenleuchten auf LEDs - Gluehlampen raus, SMD-LED's rein. Fixierung mittels Methylacrylat.

Der Umbau der Deckenleuchten war im Vergleich zum Bau der Spots aus 1mm Ms-Staeben und 3mm Ms-Rohren relativ simpel.

Nachdem 18 Spots fuer die Decke der Wagen erstellt waren, ging es an die Ausruestung mit SMD-LEDs.

Ein testweise fertiggestellter Spot stellt sich als passend und funktionsfaehig heraus - 17 weitere folgen.

Zur Lackierung vorbereiteter Spot mit maskierter LED und das fuer den Umbau seiner Einbauten beraubte Dach.

Das Vorbild verfuegt ueber nur zwei Dachluefter, der mittlere wurde entfernt.
Fuer den neuen Dachhimmel wird Polystyrol mit einer Staerke von 1mm verwendet.

Nach Aufmass erfolgt der Zuschnitt und die Einpassung der neuen Dacheinbauten mit einem geeigneten, stabilen Cutter.

Nachdem die Fuehrungsleisten fuer den neuen Dachhimmel eingeklebt sind, wird der neue Himmel mit Heissluft in Form gebracht.



Die Anprobe zeigt den durch die Heissluftbehandlung gewuenschten Erfolg...



Die Kabel der zwischenzeitlich eingebauten Leuchten lassen den Verkabelungsaufwand bereits erahnen...



Und genauso war es dann auch - Flachbandkabel fuer die einzelnen Pluspole und ein gemeinsamer Minuspol.


Die Ansteuerung der LEDs erfolgt ueber jeweils einen Transistor - ein erster Test verlaeuft erfolgreich.



Ungeachtet des Blickwinkels...



... die neue Beleuchtung erfuellt die Erwartungen.



In der Tat ein starkes Stueck...



Der Himmel musste noch einmal ausgebaut werden...


... um die Decals fuer Stuckimmitat und Lueftungsgitter anzubringen. Und dann... folgte die Ernuechterung.

Der 3D-Druck liess bei vielen Teilen erheblich an Praezision zu wuenschen uebrig. Umfangreiche Nacharbeiten waren erforderlich.

Spachteln und schleifen war fuer eine lackierfaehige Oberflaeche noetig und die die Bar erhielt einen Handlauf.

Die Sessel erforderten ebenfalls ausgiebiges Schleifen - quasi jedes Teil sorgte fuer ein mittleres Staubdisaster.

Flache Werkstuecke lassen sich einfach auf dem Tisch schleifen, runde erfordern andere Massnahmen...

Nach zwei Trockenschliffen (120/240) folgt zuletzt ein 400er Nassschliff mit anschliessendem "Appell".

Eine Sitzprobe zeigt, dass die Proportionen der Moebel stimmen. Zwecks Formens der Stuehle mit Armlehnen durch Heissluft ist eine kleine Vorrichtung noetig, die ein exaktes Biegen ermoeglicht.

Auch die Schalensitze werden mit Heissluft geformt, was eine weitere kleine Vorrichtung erfordert. Die Bar erhaelt weitere Details wie Handlauf und Fussstuetze.



Die vormontierten Teile der Einrichtung sind bereit, um ...



... unter Zuhilfenahme von provisorischen Haltern wie Waeschklammern und kleinen Zwingen lackiert werden zu koennen.

Schwarze Teile. Und Braune. Und Weisse. Und Rote. Und Beige....


Und nochmal... schwarz, braun, blau silber.


Verschliessen der Aussparung mit Methylacrylat fuer...



... die nicht mehr vorhandene Originalbeleuchtung.


Serviceabteil und Plattform-Trennwand werden aus...


... Polystyrol-Platten von 1mm Staerke erstellt und nach Einpassung miteinander verklebt. Es empfiehlt sich, zunaechst das Serviceabteil fertig zu stellen und dann nochmals eine Einpassung mit der Trennwand vorzunehmen, bevor die Trennwand und das Abteil miteinander verklebt werden.

Nach Montage der Moebel werden diese zum Teil mit Decals und weiteren Details versehen, ebenso wie das andere Interieur. Hier in Form von Tuerrahmen und -klinken.

Hier ist alles getuerkt. Die Sitzbezuege wurden aus Decals erstellt, die auf Fotos der Sessel basieren. Der Tuerrahmen besteht aus verloetetem 1x1.5mm Ms-Flachmaterial und die Gitter der Heizung/Lueftung sind Decals, welche aus gestrichelten Linien aus einem Textverarbeitungsprogramm stammen.

Da fuer die Gestaltung des Innenraums der neuere RhB Wagen (2002-2010) als Vorbild diente, schied eine einfache Lackierung des Mittelteils des Fussbodens aus - es musste ein gemusterter Teppich her. Der war schnell am Computer erstellt... aber erst der dritte Laser-Drucker brachte ein flaechiges Grau ohne Schlieren zustande. Das Schachbrett war Dank Vorstanzung und Transferfolie leicht zu erstellen.

Innen- und Aussenansichten des Serviceabteils und der Plattform-Trennwand vor deren Zusammenbau und Montage.


Die andere Trennwand ist beiseitig dunkelblau.


Der Fussboden erhaelt drei verschiedene Belaege und...



... eine graue Lackierung der Plattformbereiche.


Montage einer Plattform-Trennwand


Nach der Montage der strukturellen Elemente wie Serviceabteil und Trennwaende wurden die Moebel eingebaut.

Saemtliche Moebelstuecke sind mittels 0.5, 1.0 oder 1.5mm Ms-Staeben und Methylacrylat im Fussboden verankert.

Trotz der Vielzahl der formtechnisch und farblich sehr unterschiedlichen Elemente ergibt sich eine gefaellige Gestaltung.



Die Positionierung der Moebel orientierte sich an Vorbildfotos eines Goenners, der den Wagen einmal gechartert hatte - Vielen Dank, Ernst !



Details zur Ausstattung in Form von Geschirr, Glaesern und Flaschen etc. kamen von verschiedenen Herstellern - siehe Hinweise am Ende dieser Seite.



Ein genauerer Blick in den Wagen aus jeweils entgegengesetzten Richtungen laesst die Vielfalt der
Details bereits erahnen.

Die folgenden Bilder zeigen mehr....


Die unterschiedlichen Gestaltungselemente geben Alltagssituation ausserhalb der Bahn wieder ...

... und verleihen dem Wagen seinen ganz speziellen Charme, wozu das Design der Moebel nicht unwesentlich beitraegt.

Sowohl die Bar als auch die benachbarte Sitzgruppe haben einen einladenden Charakter.


Na dann Prosit !


Telefonzelle ?



Die Vorraete hinter der Bar.


Mitarbeiterin des Service und Kundin im Gepsraech.



Kaffee und Kuchen warten auf den Verzehr, waehrend...


... Kleinteile der Stirnseiten auf die Lackierung warten.


Die exakte Maskierung der Pufferbohlen zwecks Lackierung konnte mit einem schmalen Abschnitt einer extrem flexiblen Klebefolie erreicht werden - die letzte Lackierung im Rahmen dieses Projektes - danach folgte der Zusammenbau des zweiten Wagens aus den bereit liegenden Teilen.



Geschafft ! Beide Wagen sind nach Umbauarbeiten von gut sechs Wochen in einen vorbildnaeheren Zustand versetzt.


Einstiegsbereich und Stirnseite - farblich korrigiert.


Noch eine Stirnseite mit farblichen Korrekturen.


Und am Abend mit Beleuchtung - aber ohne weitere Kommentare....




Eine Arbeit die fuer sich genommen schon viel Freude bereitet hat und deren Ergebnis etwas fuer's Auge ist.


Material Hersteller/Lieferant
   
Einrichtung Christian Fesl
Fahrgaeste Preiser
Personal Prehm
Messing-Halbzeug Fiedler
Kunststoffe Modulor
Glaeser/Flaschen DS Modellbau
Porzellan Small Dreams


Downloads  
   
Fuer weisse Klebefolie Liege und Tuerrahmen Serviceabteil
  Teppichboden fuer Wagen ab 2002
Fuer weisse Decalfolie Bezug Ohrensessel
Fuer klare Decalfolie Heizungs-/Lueftungsgitter
  Deckenornamente