Modellbauabteilung Katzhagen




Modellsignale der Rhaetischen Bahn aus Messing


als Ersatz fuer die relativ einfach gehaltenen, nur zweibegriffigen LGB-Signale standen schon laenger auf der Wunschliste fuer eine vorbildgerechtere Gestaltung entlang der Gleise. Die Erfuellung dieses Wunsches wurde allerdings seitens der Hersteller solcher Signale entweder durch Geschaeftsaufgabe oder unkooperatives Geschaeftsgebaren konterkariert. Ergo blieb nur ein Eigenbau, der sich als teils steiniger Weg herausstellen sollte.


Grundlagenforschung


Kurioses einbegriffiges Vorbild in Berguen

Forschungsergebnis: Es gibt viele verschiedene bauliche Ausfuehrungen der Signale - alles ist im Fluss.




Die eher kleinere Herausforderung bestand in der Bestimmung der Dimensionen, welche Anhand von anderen Modellen und Bildern abgeleitet werden konnte. Etwas komplizierter gestaltete sich die Wahl der Masten - es gab beim Vorbild schlicht zuviele verschiedene Varianten. Gittermasten mit und ohne konischen Betonsockel oder hohle Vierkantprofile oder oder oder... schlussendlich fiel die Wahl aus pragmatischen Greunden auf die oben rechts im Bild gezeigte Variante des H-Profils.

Fast haette die zunaechst ueber Wochen ergebnislose Suche nach passenden Linsen fuer die Lampen das Projekt zum Scheitern verurteilt - bis sich bei RAFI Rettung fand. Die Abdeckkappe einer Kontrolleuchte aus dem Sortiment von RAFI wies exakt die erforderlichen Masse und optischen Eigenschaften auf. RAFIs technische Hotline verwies mich an den Produktmanager, der mich wissen liess "Herr Monscheuer, ich schicke ihnen jeweils 20 kostenlose Muster" - Wunderbar !

Nachdem das Messinghalbzeug eingetroffen war, stellte sich die Frage nach der Bearbeitung der 1mm starken Messingbleche fuer die Schilde. Da die Lehrwerkstatt des eigenen Arbeitgebers angeblich nichts mehr fraeste, wurde der naechstgelegene Wasserstrahlschneider beauftragt.

Nach langer Vorbereitungszeit konnte es nun losgehen...




Der Fuss besteht aus zwei L-Profilen, in welches der Mast eingesetzt und durch zwei seitliche U-Profile gestuetzt wird.



Das zeitaufwaendige Verputzen der Loetungen erfordert exaktes Feilen und umfangreiches Schleifen - zuletzt nass mit einer 600er Koernung.



Liegen Verbindungspunkte kleiner Teile zu nah beieinander, kann nicht alles geloetet werden und es kommen Edelstahlschrauben zum Einsatz.



Detailierung der Masten durch Aufstiege, Verkleidungen fuer die Kabelfuehrung und Installationskaesten aus 2mm starkem Polystyrol.



Nachdem die Masten fertiggestellt waren, ging es an die Schilde und Lampen sowie die weiteren Details in Form der Koerbe und rueckseitigen Strukturen.



Der zentrische Sitz der Lampengehaeuse und -ringe wurde durch die Verwendung einer hoelzernen Lehre beim Loeten gewaehrleistet.



Die Herstellung und Anbringung der Blenden erforderte Engelsgeduld und chirurgisches Geschick. Die Blenden entstanden aus passend abgelaengten und in Form gefeilten Abschnitten von 12mm Messingrohr.



Im Verhaeltnis zu den vorherigen Loet- und Verputzarbeiten war die Montage von Steckfassungen bestehend aus jeweils zwei Pins einer SIL IC-Fassung und das Einbringen der Kabel ein Kinderspiel. Im Fuss erfolgt die Umsetzung der internen 0.8mm wire wrap Kabel auf ausseninstallationstaugliches LifYCY.
Die Schrauben am Installationskasten haben eine Schluesselweite von 0.8mm...



Die gleichen Schrauben wie am Installationskasten fanden auch beim Verloeten der Streben auf der Rueckseite Verwendung - zuvor wurden fuer diese 0.5mm Loecher gebohrt.



Nachdem auf der Rueckseite die Lampengehaeuse aus 12mm Messingrohrabschnitten aufgeloetet wurden, wurden auf der Vorderseite die Ringe fuer die Aufnahme der Linsen aufgeloetet. Nach dem Verputzen der Loetungen wurden die Blenden aufgeloetet - was natuerlich abermaliges Verputzen nach sich zog.



Und die gleiche Strafarbeit auf der Rueckseite der Schilde - hier mit Verstaerkungsstreben und Mastkopplung.



Das Bild dokumentiert den Entsteheungsprozess von den ersten Loetungen bis zum fertig lackierten und mit Fresnellinsen versehenen Signal.



Die folgenden Bilder zeigen einige Detailansichten, welche den Arbeitsaufwand der Herstellung kaum noch erahnen lassen.



Wie so oft entschaedigt das Ergebnis fuer den betriebenen Aufwand.



Zur Verwendung kamen die 19V Steckgluehlampen von Champex-Linden CL61033, welche bei ~13V fuer einen dem Vorbild entsprechenden Effekt sorgten. Im Freilandbetrieb wird die Spannung und somit die Leuchtstaerke durch den Lichtsensor der Wetterstation oder basierend auf den Sonnenauf- bzw. -untergangszeiten geregelt werden.



Die Kombimation von Vor- und 4-flammigem Hauptsignal



Die halbe Produktion im Test - insgesamt wurden vier Vor- und je zwei 3- und 4-flammige Hauptsignale gebaut.