Modellbauabteilung Katzhagen
RhB ABe 8/12 3501 "Allegra" - Willem Jan Holsboer
Ueber die Potentiale des Maerklin/LGB Serienmodells
Elektrisches und Mechanisches...
Einige Dinge rund um die elektrische Konfiguration des Modells sind eher suboptimal geloest. Folgend werden Verbesserungsmoeglichkeiten aufgezeigt.
Ferner wird gezeigt, wie ein bei einigen Modellen vorhandener kapitaler Produktionsfehler behoben wird.
Beleuchtung der Zielanzeiger
Angesichts des Erscheinungsbilds der werksseitig verbauten Beleuchtung erhaelt der Begriff "Punktmatrixanzeige" eine voellig neue Bedeutung... Das ging ja nun gar nicht !
Ein erster Versuch, das Problem mittels Diffusion zu beheben scheiterte klaeglich
Das Uebel wurde bei der Wurzel gepackt und die werksseitige Beleuchtung wurde durch LED-Hintergundbeleuchtungen ersetzt. Diese wurden passend beschnitten und mit neuen SMD LEDs versehen.
Die SMD LEDs werden mit einem klaren 2-K Kleber seitlich an den Kunststoffbloecken befestigt. Der Kleber wird auch zum erneuten Verschliessen der offenen Kanten mit Alufolie verwendet.
Ein wenig Geduld und eine Pinzette sind durchaus hilfreich...
Die zur weiteren Montage vorbereiteten Hintergrundbeleuchtungen und Alufolienstreifen. Die LEDs sind hier bereits mit Anschluessen und 4k7 Vorwiderstaenden versehen. Als naechstes werden die Kanten mit den grob abgelaengten Alufolienstreifen verschlossen.
In einen Zielanzeiger eingebaute Hintergrundbeleuchtung
Den groessten Aufwand verursachen bei dieser Aktion die Zielanzeiger ueber den Fuehrerstaenden. Zum einen muss die Wagendecke ausgebaut werden und zum anderen muss der Beschriftungstraeger so beschnitten werden, dass er in den Rahmen des Kastens eingelegt werden kann - sonst waere es zu eng fuer die neue Beleuchtung.
Abschliessend werden die Rueckseiten der klaren Kunststoffbloecke als Ersatz fuer die bei der Bearbeitung verloren gegangene weisse Folie mit weisser Farbe versehen.
Das Ergebnis spricht fuer sich - Punktbeleuchtung ex...
Beleuchtung des Fahrpults und der Fahrerkabine
Nur fuer den reinen Analogbetrieb !
Die Beleuchtung des Fahrpults und der Fahrerkabine laesst sich im Analogbetrieb leider weder mit dem Maerklin noch mit Massoth XLS-M1 Decoder betreiben. Faehrt man den Allegra nur analog, gibt es hier einfache Abhilfe.
Auf den Platinen unter den Fahrpulten werden zwei Bruecken gesetzt, ein Kabel entfernt und eine Leiterbahn getrennt:
- 2. Kabel von links abloeten und dessen offenes Ende isolieren
- Loetbruecke zwischen 2. und 3. Anschluss herstellen
- Leiterbahn unterhalb des weissen Kables wie gezeigt trennen
- Bruecke (weisses Kabel) wie gezeigt herstellen
Hiermit wird die Fahrpultbeleuchtung ueber die Frontscheinwerfer versorgt.
Fuer die Fahrerkabinenbeleuchtung ist das entsprechende Kabel des vierpoligen Steckers, der an einer Ecke der Triebkopfplatine sitzt (Pin 1, Aussenseite der Triebkopfplatine) zu durchtrennen und mit dem des oberen Frontlichts (Pin 3) zusammenzufuehren.
Vitrinenmodus und stromlose Abschnitte...
Hat man ein Schaugleis, was womoeglich mit mehr als 6V betrieben wird und man moechte den Zug beleuchten, steht man vor einem Problem... Der Zug wuerde davonbrausen.
Abhilfe schaffen hier kleine Schalter, quasi unsichtbar oberhalb der hinteren Triebkopf-Drehgestelle angebracht. Eine der Versorgungsleitungen des jeweiligen Motor (es sind die aeusseren Kabel der schwarzen 4-poligen STOKO Stecker) wird getrennt und zum Schalter und wieder zurueck gefuehrt.
In jede der Zuleitungen (es sind die inneren Kabel der schwarzen 4-poligen STOKO Stecker) eingesetzte Schottky-Dioden sorgen dafuer, dass der Zug fahrtrichtungsabhaengig immer nur aus dem vorderen Triebkopf mit Spannung versorgt wird. Hierdurch ist der Betrieb mit kurzen stromlosen Gleisabschnitten weiterhin moeglich, da das hintere Drehgestell keine Spannung mehr liefert.
Kugellagerachsen mit Stromabnahme
Motorloses Drehgestell eines Triebkopfes mit Kohleschleifern. Zur Verringerung des Rollwiderstands und Verbesserung der Stromabnahme werden Kugellagerachsen (ohne Stift fuer Drehgestellblenden !) mit 38mm Durchmesser und Stromabnahme von Magnus eingebaut.
Beim Zerlegen auf die U-Scheiben achten ! Ohne die Scheiben passen die Teile nicht mehr zusammen...
Nach Entnahme der Achsen werden die Schleifkohlen durch einfaches Herausschieben entfernt.
Nach loesen der Achshalterung vom Wagenboden merkt man sich, wie die Kabel gesteckt sind und zieht diese ab.
Die Loecher der Achsaufnahme muessen fuer die Magnus-Achsen auf 6.5mm aufgebohrt werden.
Ferner wird eine Durchfuehrung mit einem Durchmesser von 2mm fuer die Kabel benoetigt.
Eine erste Anprobe ergibt, dass die Achsen gut pendeln koennen - aber mit einer zu grossen Auslenkung.
Die Auslenkung muss begrenzt werden. Hierzu wird ein 2.3mm grosses Loch gebohrt und mit einem 3mm Gewinde versehen.
In dieses Gewinde wird eine 3mm Inbusschraube eingesetzt, mit welcher die Pendelbewegung der Achse justierbar ist.
Das nun mit Kugellagerachsen versehene Drehgestell. Die Anschlusskabel wurden mit den Originalbuegeln verloetet. Die Schrauben zur Begrenzung der Pendelbewegung sind unten links und rechts deutlich erkennbar.
Versatz zwischen Triebkoepfen und Mittelwagen
Bei einigen Triebkoepfen gibt es einen haesslichen Produktionsfehler, der zu folgendem Effekt fuehrt:
Die Hoehendifferenz zwischen Triebkopf und Mittelwagen ist bedingt durch zu kurze Stehbolzen zwischen Unterboden und innerem Boden des Triebkopfes. Offenbar gab es hier ein Problem mit der Fuellung der Spritzgussformen...
Einer der zu kurzen Stehbolzen. Man erkennt Versuche einer manuellen Nachbearbeitung.
Zum Vergleich ein ordnungsgemaesser Stehbolzen
Am Ende des Wagenbodens erkennt man den mit einem 2-K Kleber (Stabilit Express) passend aufgedickten Boden - der Ausgleich fuer die fehlende Laenge der Stehbolzen. Die beiden 2mm starken, weissen Polystyrolstreifen verhindern, dass sich der weiche Wagenboden durchbiegt. Die Polystyrolstreifen werden zunaechst mit Ruderer L530 fixiert, dann mit einem 2-K Kleber (Stabilit Express) dauerhaft verklebt.
Erfolgreich behobener Produktionsfehler.