Rundgang - Elektr(on)isches

Sound fuer die V200


Ein Vorabtest des Dietz-Moduls vor dem Einbau brachte einige weniger schoene Sachverhalte zum Vorschein. Ein brauchbarer Sound war beim ersten Einschalten nicht hervorzuzaubern - das kannte ich von den Lehmann/Massoth-Modulen anders. Das Modul begann, den Einschaltsound abzuspielen, brach aber nach wenigen Sekunden ab und startete erneut ... in einer Endlosschleife. Da sich die mitgelieferten Zettel (der Begriff Bedienungsanleitung waere eine freundliche Formulierung) ueber ein solches Verhalten ausschwiegen, musste ich selber forschen. Ergebnis: Man drehe die Lautstaerke herunter und verwende eine potentere Stromquelle als den Lehmannschen 1A-Trafo - dann klappt's auch mit dem Sound, zumindest vorerst. Weshalb das Modul den Betrieb bei voll aufgedrehtem Lautstaerkeregler verweigert, bleibt ein Geheimnis des Herstellers.


Nach dem Oeffnen des Gehaeuses


Erste Tests - und wo baue ich was hin ?

Aufgrund der in Foren oftmals geaeusserten Kritik an den Lehmann-Sounds, die ich mangels Vergleichen zuvor nicht nachvollziehen konnte, hatte ich eine deutlich andere oder womoeglich bessere Klangqualitaet erwartet - eine offenbar unbegruendete Erwartungshaltung.



Die einzelnen Betriebsgeraeusche klingen unter den Testbedingungen leicht verwaschen und es gibt kein Abschaltgeraeusch des Motors (wie bspw. bei der LGB V51). Ton aus und fertig. Dieses Verhalten stellte sich als Fehler heraus und wurde seitens Dietz behoben. Ueberaus positiv zu vermerken sind jedoch der Klang der Pfeife und der Hupe.

Als naechste Ueberraschung wurde der Anlasssound nicht mehr abgespielt. Das Anlegen von Spannung nach einem Stillstand fuehrte umgehend zum Sound eines laufenden Motors. Der Versuch, sich in die Gedankengaenge des Programmierers hineinzufuchsen, fuehrte zu der Erkenntnis, dass es einen "deutlichen" Unterschied zwischen Gleis- und Motorspannung - zumindest vor dem Losfahren - geben musste... Tatsaechlich: Trennte man die Kabel fuer die Zufuhr der Motorspannung und legte dann nur Gleisspannung an, kam auch der Anlasssound wieder. Dieses Problem sollte mit der zusaetzlichen Platine aus der V51 beseitigt werden koennen... Hinweise zu diesem Verhalten im Zettelbegleitwerk ? Fehlanzeige.

Motor- und Lichtsteuerung

Ueberlegungen, hierfuer ausschliesslich eine alte V51-Platine zu verwenden, wurden verworfen, da die Ansteuerung des Lichtes in der V200 damit recht umstaendlich geworden waere - ergo wurde die V51-Platine nur zur Motorsteuerung integriert:

Die Motorausgaenge der V200-Platine (DCC-Schnittstelle und Lichtsteuerung) wurden von den Motoren getrennt und mit den Gleiseingaengen der V51-Platine verbunden. Entsprechend wurden die Motoren nun mit den Motorausgaengen der V51-Platine verbunden. Damit funktionierte schon einmal die bisher vermisste Anfahrverzoegerung. Auch die rote Zugschlussbeleuchtung schaltete sich im Stand ein - aber das Dreilicht-Spitzensignal blieb dunkel... Ursache: Die hier verwendeten LEDs springen erst bei ca. 4V an, weshalb es sich wohl um UV-LEDs oder blaue LEDs mit photolumineszierendem Material handeln duerfte. Nach einer Reduktion der Motorspannung durch das Einsetzen einer hinreichend dimensionierten Diode in die Zuleitungen beider Motoren, leuchtete auch das Dreilicht-Spitzensignal im Stand.

Eine wenig befriedigende Loesung, die spaeter durch eine Anfahrverzoegerung mit Nachregelung ersetzt wurde.

Eine Analyse des Betriebsartenschalters der V200 ergab, dass die Schalterposition "3" nur der Stromzufuhr (aus der in Fahrtrichtung linken Schiene) eines einzelnen Kontaktes dient. Damit war dieser auch zum Ein- bzw. Ausschalten dieses "3rd party" Soundmoduls geeignet.




      Herr der Strippen

Der Einbau

Mittels drei 2mm-Bohrungen an passender Stelle wurde die V51-Platine auf dem zweiten Gewichtsblock montiert, der damit gleichzeitig als Kuehlkoerper fuer die Transistoren dient. Anschliessend wurde die oben beschriebene Verkabelung zwischen den Platinen und den Motoren ausgefuehrt. Ein Platz fuer das Soundmodul und die Standgeraeuschversorgung fand sich im Oberteil des Gehaeuses - kopfueber montiert. Hierzu musste die Platine der Standgeraeuschversorgung getrennt angebracht werden, da deren Steckverbindung den "Kopfueberbetrieb" sicher nicht lange mitgemacht haette. Ein Flachbandkabel mit passendem Stecker aus der Grabbelkiste stellte die Verbindung wieder her.
Eines der beiden Gleisanschlusskabel des Soundmoduls wurde am Pin des rechten Gleises eines der beiden Antriebsbloecke angeloetet, das andere am Pin "3" des Betriebsartenschalters. Die Motoranschlusskabel wurden an den Motorpins des Antriebsblocks angeloetet. Damit der 77mm grosse Lautsprecher in den dafuer vorgesehen Raum am Boden passte, mussten die Gewichtsbloecke etwas befeilt und die mittleren Gehaeuseverschraubungen etwas modifiziert werden - was nicht mehr als 10 Minuten in Anspruch nahm. Abschliessend wurde noch ein Abdeckrahmen um den Lautsprecher herum angefertigt, um einen seitlichen Schallaustritt zu verhindern und einen Resonanzraum zu schaffen - was die Klangqualitaet positiv beeinflusste !


Fertig eingebaute und verdrahtete Komponenten - es fehlen nur noch die Reed-Kontakte. Im Gehaeuse vlnr: Soundmodul, Maschinenraumbeleuchtung, Betriebsartenschalter. Auf dem Chassis: V200 "DCC"-Platine, Lautsprecheranschluss, V51-Motorsteuerung

Letzter Akt

Der zur Ausloesung von Pfeife und Horn mittlerweile gelieferte Reedschalter (Bauteil aus dem Tender eines Moguls) musste zunaechst ein wenig an die Gegebenheiten unter der V200 angepasst werden. Dem Gehaeuse wurden die Befestigungsarme und der Deckel geraubt...

Reedschalterplatine und teils bearbeitete Gehaeuseteile

Zwecks Kabelverlegung geoeffneter Antriebsblock

Folgend wurde der Antriebsblock geoeffnet, um Moeglichkeiten der Kabelverlegung auszuloten. Da hinreichend Platz zur Verfuegung steht, kann das 3-adrige Flachbandkabel unter Anbringung entsprechender Bohrungen in den Deckeln durch das Gehaeuse hindurchgefuehrt werden.

Hinausfuehrung des Kabels aus dem Antriebsblock

Fertig montierte Platine mit Deckel

Damit das Gehaeuse unter den Antriebsblock passte, musste ein wenig von dessen Hoehe abgetragen werden. Die Befestigung unter dem Antriebsblock erfolgte mit ein paar Tropfen Sekundenkleber.

Nutzung vorhandener Strukturen fuer das Reedschalterkabel

SIL-Steckerleiste zum Steckverbinder umfunktioniert

Der Austritt des Reedschalterkabels aus dem Gehaeuse des Antriebsblocks wurde so gewaehlt, dass der Ausschnitt in der Bodengruppe fuer eine Durchfuehrung in das Gehaeuse verwendet werden konnte. Damit das Fahrgestell weiterhin demontierbar bleibt, wurde eine Steckverbindung fuer das Reedschalterkabel eingesetzt.

Resumee

Der Betrieb des Dietz Soundmoduls im "Trafomodus" ist aufgrund einer unterschiedlichen Versorgungstechnik schlecht mit den Lehmann/Massoth- Soundmodulen vergleichbar. Das Modul verlangt eigentlich nach 10V oder besser mehr - funktioniert aber dennoch bestens, wenn die Betriebsbedingungen und -parameter der Konstruktion und Software des Moduls angepasst werden. Die Standgeraeuschversorgung verdient ihren Namen nur begrenzt, da nach einer laengeren Betriebspause (Tage/Wochen) keine Anlassgeraeusche zu erwarten sind. Ansonsten arbeitet sie einwandfrei. Der Sound ist fuer meine Ohren nicht besser oder schlechter als der von Lehmann bzw. Massoth. Anstatt einer Betriebsanleitung gibt es leider nur eine Zettelsammlung fuer Nicht-Techniker.

Nun "brummt" sie wunderbar - und zaubert mit dem Anlassen des Getoeses ein zufriedenes Laecheln auf das Gesicht des Besitzers (der die kleinen Herausforderungen beim Einbau schon laengst verdraengt hat).


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