Katzhagen - Archiv - Mai 2013

Multimedia, eine OP und ein Hauch von Fruehling


Die vergangenen Wochen hielten mehrere beanspruchende Themen rund um die Gartenbahn bereit, worueber ich die Existenz dieser Seiten fast vergessen haette...

Film ab ! Oder: MyLGB TV


Lange hatte ich mit dem Gedanken gepielt, eine IP-Kamera fuer die Gartenbahn zu beschaffen, um diese gemeinsam mit dem Browser-Interface zur Steuerung der Bahn aus der Ferne nutzen zu koennen. Da halbwegs brauchbare IP-Kameras fuer den Aussenbereich (z.B. von Mobotix) ein kostenintensives Unterfangen sind, hatte ich bislang von dieser Spielerei abgesehen. Bis.... ELV vor wenigen Wochen ein scheinbar guenstiges Kamera-Set anbot:

Die unter einem Balkon montierten Kameras (D1-Aufloesung,
720x576 pixel) ueberblicken die unverdeckten Teile der Anlage


Digitaler Rekorder mit Netzwerkanschluss und zentraler
Stromversorgung fuer den Rekorder und die Kameras


Bei der ersten Inbetriebnahme der Geraete relativierten sich die vollmundigen ELV Werbeversprechen:
- Bei Benutzung des Micro$oft Internet Explorers wird Active-X benoetigt, unter sicherheitstechnischen Aspekten fragwuerdig
- Die Nutzung des Rekorder QuickTime Streams gelingt mit anderen Browsern nur unter zusaetzlichen Portfreigaben
- Die Stromversorgung der Kameras ist indiskutabel (Brummen) und fuehrt zu Bildstoerungen (wandernde Querbalken)
Abhilfe hinsichtlich der Stromversorgung wurde durch ein Siemens Sitop Netzteil (12V/8.3A - siehe Bild oben rechts) geschaffen, womit saemtliche Geraete einwandfrei arbeiten.

Teilansicht der Anlage - Screen Shot von Keith Yundt, Kanada

Zug-Fernsteuerung per Browser
Einen ersten umfaenglichen Test dieser Technik unter realen Betriebsbedingungen fuehrte ich Anfang Mai gemeinsam mit meinem Freund Keith in Kanada durch. Keith oeffnete hierzu ein Browserfenster fuer die Bilduebertragung und ein weiteres Browserfenster fuer die Steuerung der Zuege. Das funktionierte auf Anhieb voellig problemlos - wir liessen abwechselnd Zuege fahren. Zunaechst startete Keith in Kanada an seinem Mac den oben im Bild zu sehenden Zug mit der 994652. Im Anschluss wurde lokal die 99201 mit einem Gueterzug auf den Weg geschickt. Und so wechselten wir uns waehrend fast einer ganzen Stunde mit dem Fahren der Zuege ab - Keith am Mac an der kanadischen Westkueste und meine Wenigkeit mit dem iPAQ im Garten. Das war ein Riesenspass !

Geburtshilfe - Die neue E10 auf dem OP-Tisch




Die erste Testfahrt der nagelneuen E10 verlaeuft problemlos und laesst erste Gruende fuer den guenstigen Preis erkennen. So sind die Pantografen aus Kunststoff, Details sind angespritzt und nicht angesteckt, die Beleuchtung ist allenfalls rudimentaer und die Geraeuschkulisse macht ein Soundmodul eigentlich ueberfluessig. Zudem fehlen der sonst gewohnte Betriebsartenschalter und eine Lokfuehrerfigur. Nichtsdestotrotz macht die Maschine optisch einen guten Eindruck.
Nach dem Oeffnen des Gehaeuses klappt die Kinnlade herunter - eine Ansammlung angeloeteten, duennen Klingeldrahtes anstelle der gewohnten Verkabelung mit Steckverbindern. Schwester !? - Tupfer !


Zunaechst wurden die beiden werksseitig verbauten LEDs entfernt und die Lichtleiter fuer die Spitzenbeleuchtung mit jeweils drei weissen und zwei roten 5mm-LEDs mit klaren Gehaeusen bestueckt. Hierzu wurden an den Lichtleitern entsprechende Bohrungen angebracht und die LEDs mittels eines klaren 2-Komponenten Klebers befestigt.


Die Verkabelung der neuen LEDs wurde zwecks Minimierung des Chaos mit Flachbandkabel ausgefuehrt. Das obere Stirnlicht und die Kabinenbeleuchtung erhielten aus Platzgruenden ein separates Kabel.
Als Lokfuehrer zeigte sich Doc Wilfers Figuer von Piko bestens geeignet, nachdem seine unteren Extremitaeten einer kuenstlichen Achondroplasie unterzogen wurden...

Damit das Licht auch im Stand bei geringer Spannung leuchtet, wurde eine einfache Anfahrverzoerung in Form von acht Dioden eingesetzt - jeweils zwei Dioden antiparallel und vier dieser Paerchen in Reihe geschaltet. Zusaetzlich wurde ein Schalter eingebaut, um den Motor von der Gleispannung trennen und die Lok beleuchtet abstellen zu koennen.


Nach Anfertigung und Einbau der stromstabilisierten und gepufferten Lichtsteuerung wurde der werksseitig verbaute Klingeldraht durch feinflexibele Adern mit einem Querschnitt von 0.75qmm ersetzt und deren Enden mit Steckerverbindungen versehen.


Mit der Fahrtrichtung von weiss auf rot wechselnde Beleuchtung, die auch im Stand bei bereits 3V funktioniert.


Ein wuerdiges Ende - OP gelungen, Patient faehrt.



Und dann...



... ein Hauch von Fruehling !




Tm2/2 92 wartet auf das Eintreffen des Bernina-Expresses, um seine Fahrt fortsetzen zu koennen - gaebe es dieser Tage doch nur mehr Sonnenschein !


Zur Abwechselung mal ein Zug, der nicht einmal halb so lang wie die Bruecke ist...


Maerz 2013 | Archiv "Aktuelles" | Juli 2013